Strandspaziergang
Und doch wieder arbeiten
ich habe gestern endlich die Preise für unsere Nähwoche im November fixieren können und natürlich will ich das meinen Nähfreundinnen gleich weitergeben, die schon sehnsüchtig drauf warten, um das Hotel buchen zu können. Meine Handelsvertretung mit den Brautkleidern habe ich nicht mehr, da wird kein freier Aussendienst mehr gebraucht, so ist das im Leben, so schnell ändert sich von heute auf morgen alles. Aber das sagte ich ja schon. Also was tun? Nähreisen und Nähtreffs organisieren, das wird mein Hauptbusiness werden und da muss ich natürlich auch anfangen damit, denn so schnell geht das ja nicht.
Auf die Nähreise freue ich mich schon sehr, da doch eine Nähreise, die ich selbst mitgemacht habe, der Anstoß zu der Idee war, damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe noch viele Ideen, die nach und nach umzusetzen sind, deshalb arbeite ich einfach auch von hier. E-Mails beantworten, Angebot entwerfen usw. Mittags gegen 14:00 ist es dann genug und ich verabrede mich mit meinen Freunden am Strand auf einen Kaffee.
Der Fisch und das Plastik
Wir hatten ja noch nicht viel Bewegung, Minnie und ich, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Es ist hügelig hier, man sagt, Marbella ist das San Francisco von Spanien und jetzt verstehe ich, was gemeint ist. Links nach unten, dann rechts nach oben, wieder einen Haken schlagen und die Straßen entlang. Nein, es ist kein gerader Weg, es ist alles etwas verwinkelt und dazwischen sind die geschlossenen Apartmentanlagen. Nach einer guten Stunde sind wir endlich am Meer. Vorbei geht es an den langen Stränden, die gerade nicht so einladend aussehen.
Und dann sehe ich den Müllsammler und denke, das ist ja mal eine gute Idee. Erst als ich das Bild in Facebook poste, wird mir bewußt und werde ich als leidenschaftliche Taucherin dran erinnert, dass es mehr ist, als ein Plastikmüllsammler. Es ist ein Aufschrei und eine Aufforderung unsere Natur zu schützen und achtsamer mit dem kostbarsten Geschenk, mit unserer Erde, umzugehen.
An unserem Treffpunkt warten schon Susanne und Rüdiger, die sich auch sehr aktiv am Umweltschutz beteiligen und schon vor vielen Jahren das Plastik in unseren Meeren und in unserer Umwelt angeprangert haben. Sie kennen die Gegebenheiten und haben klugerweise das Auto dabei. Aber ich habe ja auch Urlaub, da kann ich schon etwas länger unterwegs sein. Die Sonne knallt heute so richtig herunter und ich vermisse meinen Sonnenhut, den ich ja extra mitgenommen habe. Kein Problem, denn Sonnenhüte kann man hier auch kaufen und so komme ich zu einem weiteren Sonnenhut, den ich dann vergessen kann, wenn ich ihn bräuchte.
Lemon Cake und Lachs
nein natürlich nicht zusammen…. Gemütliches zusammensein mit Freunden bei einem Lemon Cake, der phantastisch aussieht und auch so schmeckt. Minnie ist doch etwas müde von dem Spaziergang und ist beinahe relaxt, bis auf den Moment, wo ein anderer Hund vorbeikommt. Wenn jemand einen Ratschlag hat, wie ich das in den Griff bekomme, dann bitte her damit. Sie denkt einfach, sie ist ein Löwe. Gegen 17:00 verabschieden sich meine Freunde, jedoch nicht ohne mir anzubieten, mich den Berg wieder hinauf zu fahren. Es ist noch früh und ich habe Zeit und so werden Minnie und ich heute viel Bewegung bekommen, wir laufen.
Ich gehe selten den gleichen Weg zurück und auch diesmal versuche eine Runde daraus zu machen, auf dem Weg zum Strand habe ich Google vertraut, allerdings war ich da viel länger unterwegs. Also mache ich meinen eigenen Routenplan und gehe so weit als möglich am Strand entlang. Dort herrscht regen Treiben, allerdings weniger von Badegästen, die auch da sind, also von Baggern und Bauarbeitern, die die Strandabschnitte für die Sommergäste vorbereiten. Teilweise gab es aber auch hier einige Sturmschäden, die repariert werden müssen.
Beim Hinweg fiel mit ein kleines Restaurant auf, das sehr ansprechend aussah und ich frage, ob ich mit Minnie auf die Terrasse darf und es klappt. Und dort gab es gleich das Abendessen, meinen Lachs mit Gemüse und Kartoffel, ein Festessen.
Mein Enkel hat Geburtstag und ich rufe vom Strand aus an, packe noch eine schöne Muschel für ihn ein. Er ist mit seinen 5 Jahren natürlich total abgelenkt, es gab Spielzeug und er hatte Freunde da am Nachmittag, da ist er völlig aufgedreht. Ich liebe ihn und es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber er verzeiht mir das sicher.
Ich mache noch einige schöne Bilder und beginne den „Aufstieg“, der Kompass auf meinem iPhone sagt mir, dass es 80m Höhenunterschied ist. Das hört sich erst mal nicht viel an, aber es geht schon sehr steil nach oben. Zweimal streikt Minnie und ich trage sie ein Stück, bis ich begriffen haben, dass sie einfach nur Durst hat, die Arme. Denn beim dritten mal trinkt sie mal ausgiebig und läuft dann brav weiter. So ein dummes Frauchen, aber auch….. Aber sie lies sich auch ohne Widerstand tragen…. hahaha
Nicht immer scheint die Sonne
Als ich wieder zurück war in meiner sehr schönen, aber leeren Wohnung. Da waren nur Minnie und ich und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewußt, wie sehr ich Wolfgang vermisse, wie viele schöne Urlaube wir zusammen verbracht haben, wieviele schöne Stunden. Man kann, wohin auch immer hinfahren, aber die Erinnerungen holen Dich ein. Ende Mai ist es genau ein Jahr, dass Wolfgang plötzlich gestorben ist. Weglaufen geht nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich den Tatsachen zu stellen, es zuzulassen. Die Tränen laufen lassen, sonst kann es nie heilen. Ich muss da durch. Auch das war ein Grund meiner Reise, um auf andere Gedanken zu kommen, sich nicht immer nur im Kreis drehen, was neues beginnen. Alleine mit Minnie und Euch allen, die meinen Blog verfolgen, die mir neuen Mut geben und mich motivieren weiterzumachen, die Reise zu geniessen und viel Freude daran zu haben.
Mir hilft es sehr viel, dass ich Schreiben kann, das habe ich immer schon gemacht, wenn es mir nicht gut ging. Das ist sehr schade, denn wieviel mehr Spaß es macht, aufzuschreiben, was gut ist und was schön ist, merke ich jetzt hier an diesem Blog.
Zwei Wochen unterwegs
Am Sonntag geht es schon wieder weiter und dann bin ich zwei Wochen unterwegs. Ich habe vieles gesehen, viele schöne Begegnungen gehabt und bin durch ausgesprochen traumhafte Landschaften gefahren. Und nun sitze ich in meiner schönen Urlaubswohnung und komme zum Nachdenken. Was ist hier anders als zu Hause? Ich muss für mich sorgen, ich muss einkaufen, eventuell kochen, oder in ein Restaurant gehen. Ich muss mit Minnie raus. Wenn es denn wenigstens richtig warm wäre…… ich will mich nicht beschweren, die Sonne scheint immer öfter und wenn sie da ist, brennt sie auch richtig herunter. Wie geht es weiter in meinem Leben, die spannendste Frage überhaupt.
Sehr spannend deine Reise auf diesm Weg miterleben zu dürfen. Das Leben schlägt manchmal seltsame Kurven wo man meist dahinter erst erkennt wie schön auch es auch da sein kann. Ganz liebe Grüße Gundi
Das stimmt, liebe Gundi und ich dachte mein ganzes Leben lang, es interessiert ja doch keinen was ich mache. Jetzt erst merke ich, wie sehr ich mich getäuscht habe und wieviel es auch für Euch bedeutet.
Danke für Deinen Kommentar