Spaghetti kochen

Nichts geht mehr

ich merke am schnellsten, dass es mir nicht gut geht, wenn Minnie’s Aufpasserinstikt zu Hochform auffährt und ich dann gleich mit dazu auf 100 bin. Minnie kann aus heiteren Himmel einen derart lauten Kläffer loslassen. So heftig und schrill, dass man alles fallen lässt, was immer man in den Händen hält. Da hilft dann nur eines:  Ommm……..

In diesem Zustand verläuft nun der ganze Vormittag. Ich setze mich wieder einmal selbst unter Druck, was ich alles machen muss. Dabei muss ich nichts machen, nur für Minnie und mich sorgen, sonst nichts. Alles andere kann warten, nur ich nicht. Wie war das mit der Geduld? Als die verteilt wurde, bin ich gegangen, hat mir zu lange gedauert.

Ich möchte an meinem Blog weiterschreiben, bekomme aber kein einziges Wort aufs digitale Papier. Bilder sortieren, auch das artet in Chaos aus, welche habe ich schon, welche nehme ich? Was poste ich nun?

Und dann muss ich raus

in die Natur, ich muss laufen. Es ist jetzt 12:00 Mittag und bekanntlich steht da die Sonne am höchsten und brennt gnadenlos herunter. Da ist mein „Freund“, der Wind, ausnahmsweise herzlich willkommen. Ich muss das Auto nehmen, das ist der Nachteil von der schönen Wohnung, sonst ist man schon kaputt, bevor man ankommt. Also lenke ich den Wagen einfach mal weg vom Meer, hinauf ins Landesinnere. Wie gehabt, links hinunter, rechts wieder hinauf und quer drüber, mit dem Auto kein Problem. Und dann stehe ich in der Natur, herrlich befreiend. Auto parken und los gehts. Wasser für Minnie habe ich ja mit. Und wenn wir nur eine Stunde unterwegs sind, ist es besser als nichts. Schon die ersten paar Meter in die Höhe, weiß ich, das war die richtige Entscheidung. Die Aussicht ist mehr als traumhaft. Ein rundum Blick dem Meer entlang, über die Berge und wieder zurück.

Dort würde ich mein Wohnmobil hinstellen, sofern ich eines hätte und das erlaubt wäre. Nachdem beides nicht der Fall ist, wandern wir weiter.

Wir treffen auf einen wiehernden Freund und da denke ich an Kerstin, die einen Ponyhof hat. Ich muss sie unbedingt besuchen, damit ich die Scheu vor Pferden loswerde, denn ich würde es gerne streicheln, aber ich trau mich nicht wirklich, die sind ja so groß, diese edlen Tiere. Alleine der Kopf ist größer als die ganze Minnie.

Wenn ich wandere, möchte ich gerne Runden gehen. Umdrehen geht gar nicht, nur wenn es unbedingt sein muss. Ab und zu kommt es vor, aber eher selten. Ich kenne die Strecke nicht und auch in Google Maps ist der Weg nicht eingezeichnet, also folge ich dem Weg nach Gefühl, das hat mich noch nie verlassen. Zumindest was die Richtung angeht. Natürlich, wenn es zuerst nach oben geht, muss es auch wieder nach unten gehen, das ist ja wohl logisch. Aber wie immer, kein Vorteil ohne Nachteil. Und so auch jetzt, ich bin „unten“ und muss nach „oben“, aber da ist nur ein steiler Trampelpfad, DAS allerdings verrät mir mein Gefühl nicht. Die andere Alternative ist, der Strasse zu folgen und wie die letzten Tage wieder links nach oben, rechts nach unten, links gerade aus…. usw. also im Zickzack um 95 Kurven. Das geht gar nicht, also Trampelpfad und los gehts.

Zwischendurch trage ich Minnie, aber nicht weil sie es nicht schaffen würde, sondern weil da sehr viel Grannen sind und wenn die von Hunden beim schnüffeln eingeatmet werden, kann das böse Verletzungen geben, weil die Grannen Widerhaken haben und nicht mehr so leicht zu entfernen sind. Aber sie macht ja alles mit, bleibt auch brav am Arm, so dass wir nicht abstürzen, wir zwei Bergziegen…..

Eigentlich wollte ich noch in eine Waschanlage

als ich losgefahren bin, sagte mir die Anzeige, dass ich tanken soll, da dachte ich, dass dem Auto doch auch mal eine Wäsche guttun würde. Es ist halb zwei, ich bin auf der Höhe von meiner Unterkunft und es ist sehr warm. Immerhin 20 Grad, aber in der Sonne ist das sicher mehr. Ich habe ja Urlaub und keine Lust mehr zum Autowaschen, das kann ich morgen auch noch machen.

Wieder in der Wohnung überlege ich was ich denn essen könnte, da fallen mir meine Spaghetti ein, die ich gekauft habe. Spaghetti a olio – perfekt, mit Knoblauch, Tomaten, Zucchini und Käse. Dank dem tollen Rezept von Tanja sind sie schnell gemacht und sie schmeckten köstlich. Der Tag ist schon mal gerettet und es geht mir wesentlich besser als gestern Abend und heute früh. Essen, das ist des Lebens Lösung…. dann klappt das auch mit der Stimmung. Ich freue mich drauf, wieder neue Kleider zu nähen, ich brauche eine komplette neue Garderobe und kaufen will ich keine mehr. Ich kann ja jetzt meine Schnitte selbst erstellen, kann mir aussuchen, welchen Stoff ich nehme und ich kann die Größe nähen, die ich brauche 😉 Klein, aber fein, wäre mir in diesem Fall zwar etwas lieber, aber nachdem ich momentan wachse, gilt eher: je größer, desto besser.

Motiviert und gesättigt schmeiße ich doch gleich auch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine und setze mich an den Blog. Ich bekomme immer mehr Rückmeldungen und das motiviert mich noch mehr dran zu bleiben. Schließlich tut mir das Schreiben richtig gut. Danke Euch allen fürs Lesen.

Gegen Abend gehe ich mit Minnie auf den Golfplatz, spiele mit ihr (nein, nein, sie spielt ja kein Golf und ich auch nicht) also ich werfe ihr den Ball und dann gibt es auch schon Abendessen und einen ruhigen Abend.

 

6 Kommentare
  1. Gundi Herbstsommer-Bauer sagte:

    Liebe Ilse, du hast ja versprochen mich bald mal zu besuchen, nein nicht in Spanien obwohl ich mir diesen Lebensmittelpunkt auch sehr gut vorstellen könnte nach deinen bildhaften Erzählungen , sondern im schönen Frankenland im Herzen Deutschlands 😁
    Gegenüber unserem freizügigem Hof gibt’s einen Pferdehof wo meine Tochter seeehr viel Zeit ihres Lebens verbringt. Linda wird dir dann gleich bei der Gelegenheit die Angst vor diesen wunderschönen, anmutigen Tieren nehmen. Ich freu mich schon drauf ganz liebe Grüße Gundi

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  2. Ute Hoehl sagte:

    Huhu 🤣🤣wieder super geschrieben. Lese stehts wenn auch mit Verzögerung g. Und die Bilder toll. In die Wärme würde ich auch gerne gerade gehen. Weiterhin gute Reise. Und ein dickes Busserl von meiner Hündin

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  3. Kerstin Wolf sagte:

    Liebe Ilse, wunderbar deine Entscheidung RAUS zu gehen mit deiner Minnie. Und dieses Pferd hättest du ruhig streicheln können. Der ist dir freundlich gesinnt. Ich freue mich, wenn du zu mir kommst und Isi-Luft schnupperst. Du wirst sie lieben, meine Ponys von der Insel aus Feuer und Eis!!!

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