Das Leben geht weiter

Parken direkt neben der Türe

zum Apartment. Das ist doch mal sehr erfreulich und ich geniesse es, wie beim Zelt ja auch 😉 nur kurze Wege zum ein- und ausräumen zu haben. Als ich jedoch die Wohnung betrete fröstelt es mich, denn es ist echt kalt hier. Aber erst mal ankommen und dann sehen wir weiter. Alle Räume sind im afrikanischen Flair eingerichtet, bunte Wände in gelb und blau. Sehr schöne Bilder an den Wänden, die Inhaber sind offensichtlich Afrika Liebhaber. Der erste Eindruck ist sehr gemütlich, bis auf die Kälte. Aber dann entdecke ich Heizkörper, das sieht doch schon mal gut aus. Es ist schon spät und ich verteile mal mein Hab und Gut dorthin wo ich es brauche. Gegessen habe ich ja gut, also muss ich mich nur noch um die Heizung kümmern. Die erste Überraschung, das Stromkabel für den Heizkörper reicht nicht bis zur Steckdose, na super. Aber ich habe ja eine Verlängerung dabei, dank meiner Campingutensilien. Die Anzeige leuchtet zwar, aber nichts tut sich. Im Schlafzimmer funktioniert es jedoch, na einer reicht ja mal. Vielleicht klappt es morgen. Bei Kälte ist es oft auch gleich feucht und darauf bin ich extrem empfindlich, die Bettdecke fühlt sich auch ganz leicht klamm an, aber es ist noch im ertragbaren Bereich. Und so schlafen wir beide Pfote in Arm ein 🙂

Nur einmal aufwachen ist in der Nacht schon super und so beginnen wir fröhlich unseren Tag mit einem Tee im Bett. Minnie hat auch noch

keine Lust aufzustehen und so habe ich Zeit für meinen Blog. Zum Frühstück gibt es später den Rest der Tortilla, die ich gestern nicht mehr geschafft habe und mir einpacken lies. Sie schmeckt heute köstlich. ein Kaffee dazu und der Tag kann beginnen. Das Wetter läßt immer noch zu wünschen übrig, der Wind hat mich bis hier hin begleitet, aber ich möchte trotzdem eine kleine Wanderung machen.

Kalt duschen

so jetzt ist es Zeit zu duschen. Fröhlich gehe ich ins Bad. Gestern gab es nur noch eine Katzenwäsche, das Wasser war kalt, aber da hing ein Boiler, das dauert doch immer bis da warmes Wasser da is, kenne ich doch. Vermutlich war ich viel zu müde, um zu merken, dass der Boiler gar nicht eingesteckt war. Aber das macht ja nichts, schnell den Stecker in die Steckdose und warten. Habe mit dem Blog ja genug zu tun und das Wetter ist ja auch nicht so prickelnd, dass man unbedingt raus müsste. Ca. zwei Stunden später schaue ich mal nach… nichts tut sich, das Wasser ist immer noch kalt. Probleme sind da, um gelöst zu werden, das ist mein Motto. Aber kalt duschen geht gar nicht, wo bin ich da gelandet. Ja, es ist günstig, aber warmes Wasser darf doch schon erwarten, oder etwa nicht? Und da denke ich wehmütig an Wolfgang, er hätte sich schon gestern um all das gekümmert, aber er amüsiert sich jetzt da oben zusammen mit meinem Bruder über meine Aktivitäten.

Spontan fällt mir die Kinderserie ein, die ich mit den Kindern geschaut habe. Der schlaue Wicki, was würde der jetzt machen? Nachdenken…. also der Boiler hängt mal quer da oben, die Anzeige ist demnach auch quer und ich sehe nur zwei rote Striche, die leuchten, eingeschaltet ist er. Und dann drücke ich den Startknopf….. das Wasser hat aktuell 16 Grad, definitiv zu kalt. Ich putze nur meine Zähne, erfrische mein Gesicht mit gesunder Kneipp Therapie und ziehe mich an.

Wanderung mit Hindernissen

Gegen Mittag brechen wir auf. Ich habe vorsichtshalber eine kleine Route geplant, damit wir auch wissen, wohin wir müssen. Aus dem Haus raus, gleich links und ein paar Meter weiter in die andalusische Steppe. Geradeaus, eine Strasse überqueren und über einen wunderschönen roten Weg bis zum….. Verbotsschild 😀 hier gehts nicht weiter.

Es obligatorio seguir toad las normas de seguridad
Prohibido el paso a toda persona ajena a la obra

Es ist zwingend erforderlich, alle Sicherheitsvorschriften zu befolgen
Verbotener Zugang für Personen außerhalb der Arbeit

Manchmal bin ich ja schon folgsam, vor allem in fremden Ländern, da will ich ja auf keinen Fall mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jetzt wo ich es schreibe, hätte ich vielleicht doch einfach weitergehen sollen. Aber gestern entschied ich mich den kleinen Weg nach rechts zu nehmen. Minnie ist es ja egal. Der Wind pfeift immer noch wie verrückt. Jetzt wandere ich durch die Pampas, im wahrsten Sinn des Wortes. Kein Weg mehr, aber ich laufe direkt über die Leitung, die anscheinend hier verlegt und schon zugeschüttet worden ist. Da hätte ich auch die Straße weitergehen können. Schon beim Schreiben bekomme ich einen Lachanfall, da wird mir bewußt wie kurios man manchmal handelt. Ich hatte die Tour ja wieder mit Komoot geplant und lies mich navigieren. Alle paar Meter kam nun eine Sprachnachricht: Ihre Route liegt 100m hinter Ihnen, Ihre Route liegt 160m hinter ihnen usw. Ich mache mit meiner Nikon noch ein paar Bilder, habe genug vom Wandern und versuche doch noch eine schöne Runde zusammen zu bringen, denn umkehren…. nur im Notfall. Wie im richtigen Leben. Ich komme dann doch noch auf eine Strasse, will Minnie anleinen und mache einen Kniefall. Aber nicht vor Begeisterung, sondern weil ich einfach gestolpert bin, das Knie ist aufgeschunden (nur ganz leicht) und die Hose hat ein Loch. Das ist ja wohl für eine Schneiderin das kleinste Problem. 😉

In meiner afrikanischen Unterkunft angekommen gibt es erst mal einen Kaffee und die restlichen Kekse, die ich noch habe, dann ist mein kompletter Vorrat aufgebraucht, es gibt nur noch Hundefutter, Grüntee und Kaffee. Dass ich bereits zeitlos in meiner Auszeit bin, merke ich, als ich einkaufen gehen will. Es gibt einen kleinen Supermarkt hier im Ort, aber es ist ja Sonntag, was mich das nächste Schmunzeln entlockt. Typisch Ilse….. Ich bin die paar Meter mit dem Auto gefahren, zu Fuß weht es einen weg, vor allem Minnie. Dann entdecke ich ein total modernes und schönes Café. Sensibilisiert gehe ich erst hinein und möchte fragen, ob Minnie mitdarf, denn ich sehe kein Verbotsschild. Meine Handzeichen versteht natürlich niemand. Im nächsten Leben lerne ich alle Sprachen, die es gibt. Bleibt mir nichts anderes übrig, als Minnie zu holen und es darauf ankommen zu lassen. Und hurra, ich bin glücklich…. Hunde sind hier erlaubt. Ich liebe Andalusien.

Und ich habe Hunger, bestelle wieder ein Bocadillo mit Thunfisch, einen Orangensaft dazu und geniesse es. Ich habe einen Platz am Fenster zur Terrasse und die Aussicht hier ist superschön, doch leider kann ich es nicht wirklich geniessen. Das wilde Meer ist vom Sturm aufgewühlt und die Luft ist voll mit dem Nebel der dadurch entsteht. Es ist eine düstere, und trotzdem schöne Stimmung. Auch ein wenig passend zu der Nachricht, die ich heute erhielt.

 

 

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