Abschied

Die Algarve

ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied von der Algarve so schwer fällt. Meine Sachen sind schnell gepackt, ich hatte gestern schon fast alles fertig, nur noch die restlichen Sachen ins Auto packen und in der Unterkunft alles wieder an den Platz stellen, wo es vorher war.

Dann stehen da zwei Vierbeiner, die mich erwartungsvoll ansehen. Ich mache noch eine letzte Runde um das Haus herum und schieße Fotos von meinem Zuhause der letzten Woche. Was ist es, was mich wehmütig werden läßt? Sind es die Hunde, die mir ans Herz gewachsen sind, weil sie mich jeden Morgen freudestrahlend begrüßt haben oder Lilly, die Guardian Katze, die das Anwesen bewacht, von der ich noch gar nichts erzählt habe? Es ist die Algarve mit ihren Blumen, es ist die Erinnerung an einen schönen Geburtstag, es ist das Klima, die Sonne und ich glaube  auch die Gewissheit, dass nun der Rückweg beginnt.

Dreieinhalb Wochen bin ich nun unterwegs und wenn es nach mir ginge könnte es so weitergehen. Ich reise gerne, mir gefällt es, immer wieder neue Orte zu sehen und neue Menschen kennen zu lernen. Aber erst einmal treffe ich heute meinen Lieblingsmenschen.

Meine Schwester

hat sich kurzerhand entschieden ein paar Tage Urlaub zu machen und zwar mit mir. Wir haben die letzten Jahre immer wieder ein paar Tage gemeinsam an schönen Orten verbracht. Da war es diesmal sehr gut, dass ich in Portugal bin. Wir haben es an meinen Reiseplan angepasst, sie hat ihre Termine gecheckt und dabei ist ein Treffen in Porto herausgekommen. Der Flug war dann schnell gebucht und schon sehen wir uns statt in Wien, dieses mal in Porto.

Lissabon habe ich mit Wolfgang besichtigt, als wir auf die Azoren flogen und einen Zwischenstop machten. Und so macht es mir nichts aus, diese tolle Stadt zu umfahren. Da fallen mir manch kleinere Orte schon schwerer. Aber die Zeit macht auch auf meiner Reise keinen Stop, die Tage verfliegen wie die Blätter im Wind und auch wenn ich zwischendrin zeitlos bin, gibt es ein Ende dieser Reise, das absehbar ist.

550 km sind es ungefähr von Algoz bis Porto, die ich zügig durchfahre. Allerdings wechsle ich nach Lissabon auf die Autobahn, die näher am Meer ist, um eine andere Landschaft zu genießen.

Porto

es ist genügend Zeit um rechtzeitig am Flughafen zu sein, und meine Schwester Purgi abzuholen. Was mache ich in der Zwischenzeit, ich habe zwei Optionen. einen Stop, um etwas anzusehen, oder vorher schon in unserer Wohnung einchecken, die ich wieder über Airbnb gebucht habe. Ich entscheide mich für letzteres und das Navi leitet mich durch die schmalen Gassen von Porto. Ich habe das erste Mal auf dieser Reise eine Bleibe in der Nähe der Altstadt ausgesucht. Meine Schwester liebt es, durch die Stadt zu bummeln und für mich ist es auch eine willkommene Abwechslung.

Die Uhr im Auto habe ich nicht umgestellt, sie zeigt immer noch eine Stunde später an, als es ist. Das war bis heute auch kein Problem, da ich ja sehr zeitlos unterwegs bin. Aber jetzt muss ich zum Flughafen, denn ich möchte Purgi pünktlich abholen. Den Schlüssel für unsere Wohnung habe ich und auch die Option auf einen Parkplatz fast direkt neben dem Bett, aber dazu später.

Der Gastgeber ist total nett, textet mich aber mit allen möglichen Dingen zu, die er dreimal wiederholt. Neue BMW sind hier gefährdet, die stehlen nicht das Auto, sondern nur das GPS…. ob ich denn nicht ins Parkhaus möchte, es wären schon 250.000 Euro teure Autos hier gestanden, die wollen sie nicht, aber BMW. Ich nehme trotzdem den Parkplatz an der Strasse, wo jetzt als Platzhalter das Auto vom Gastgeber steht.

Das Navi sagt mir 20 Minuten zum Flughafen, ich sehe auf die Uhr und muss los. Das Navi wußte da noch nicht, dass gerade jetzt in Porto Rush Hour ist und so stehe ich im Stau, der Rückweg sieht nicht besser aus. Purgi’s Flieger landet um 18:45, auf der Fahrt werde ich leicht nervös, es ist schon spät, die Zeit ist schneller verflogen als ich dachte. Purgi sagte mir, dass das Flugzeug 20 Minuten Verspätung hat, was nun gut für mich ist.

Minnie muss mit

wie auf allen Flughäfen hat man nicht viel Zeit, wenn man direkt vor den Ein- und Ausgängen halten will und deshalb nehme ich das Parkhaus, auch wenn das lt. meinem Gastgeber seeehr teuer ist. Es ist einfach entspannter. Wir steigen aus und man soll es nicht glauben, hier ist es wieder, dieses runde Zeichen mit dem roten Rand und dem roten Strich über einem Hund.

Nein, hier lasse ich Minnie sicher nicht im Auto, sie muss Purgi auch abholen. Wir sind ja schon spät, das Navi zeigte uns schon 19:17 an, aber der Flieger hat ja Verspätung und sie muss auch noch aus dem Flugzeug aussteigen. Ich spreche eine Nachricht auf Whats app, damit sie mich findet. Dann gehe ich zurück zum Auto, hole kurzerhand Minnie’s Rucksack und packe sie rein. Ein kleiner Hund hat schon Vorteile. Der passt einfach auch in die Handtasche.

Dann suche ich die Anzeigetafel mit den Ankunftszeiten und bin verwirrt. Sie ist noch gar nicht gelandet und wird um 18:38 erwartet. Häää…. Navi sagte doch… und ich mach mir Stress, diese eine Stunde. Hätte ich doch besser die Zeit im Auto umgestellt. Es ist sogar noch Zeit, mit Minnie auf die Wiese zu gehen, die ich nun erblicke.

Endlich ein Wiedersehen

Obwohl wir uns durch meinen Außendienst doch mehrmals im Jahr sehen, freue ich mich immer riesig meine Schwester zu umarmen und ich geniesse jede Minute, die ich mir ihr verbringen kann. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass wir uns hier in Porto treffen und ein paar gemeinsame Tage zusammen haben.

Ihr kleiner Koffer ist schnell verstaut und wir machen uns auf den Weg in den Stau. Normalerweise sind es 20 Minuten, wir brauchen beinahe eine Stunde, aber das macht nichts, jetzt bin ich wieder zeitlos.

Zum Abendessen holen wir uns noch ein Brot, alles andere habe ich. Bzw. schmeiße ich meine Schwester bei strömenden Regen aus dem Auto, um in den Supermarkt zu gehen, den wir entdeckt haben. Allerdings gibt es da keinen Parkplatz. In ein Restaurant wollen wir beide nicht mehr gehen, es ist zu spät. Eine kurze Nachricht, wann wir ankommen, damit der Parkplatz getauscht werden kann. Unser Gastgeber erzählt nun Purgi alles noch einmal, was er vorher mir erzählt hat und dann endlich sind wir angekommen, packen aus und freuen uns auf ein paar schöne Tage um die Stadt zu erkunden.

2 Kommentare
  1. Gundi sagte:

    So schön was du alles erzählst. Toll dass deine Schwester gekommen ist und ein paar Tage mit euch zusammen zu verbringen. 🙋‍♀️ Weiterhin gute Reise und tolle Erlebnisse

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